Legespiele sind so langweilig wie auf’n Bus warten ohne Musik im Ohr.
Aber – es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel: Azul.
Von dem Spiel bekommt meine Familie und ich nie genug. Daher kommt es immer wieder auf den Tisch.
Anders sieht das bei Cascadia aus. Das mag Niklas lieber als ich. Daher spielen wir es nur gelegentlich.
Warum erwähne ich diese beiden Spiele? Was passiert, wenn du beides kombinierst? Naturthema mit Steinauswahl: Willkommen bei Harmonies.
Das Legespiel hat es auf die Empfehlungsliste des Spiel des Jahres 2024 geschafft. Aber ist es wirklich so gut? Dafür schauen wir kurz, wie es gespielt wird und am Ende findest du unser Fazit.
Wie spielt sich Harmonies?
Harmonies
Johan Benvenuto
Spielautor:in
Libellud
Verlag
2024
Erscheinungsjahr
1 – 4
Spieleranzahl
30 – 45 Min.
Spielzeit
10+
Altersempfehlung
1.94 / 5
Schwierigkeit
8 / 10
BGG Bewertung
Anleitung herunterladen
(externer Link)
Spiel des Jahres 2024
empfohlen
Beim Aufbau erinnert es direkt an Azul. Du legst eine Platte in die Mitte mit fünf freien Plätzen. Darauf kommen jetzt jeweils 3 Spielsteine.
Der Pfeil wird auf die Person gerichtet, die anfängt (also ich).
Jeder erhält noch ein Tableau: Es gibt eine Sand- oder Wasserseite. Die unterscheiden sich nur darin, wie die Felder aufgedruckt sind und wie am Ende Punkte verteilt werden.
Die Sandseite hat eine hohe Fläche und gibt am Ende viele Punkte für den längsten Fluss. Während die Wasserseite eher in die Breite geht und es gibt Punkte für Gebiete, die durch Wasser getrennt sind.
Womit ihr startet. Gänzlich egal, ihr werdet ohnehin die andere Seite testen.
Dann werden noch 5 Tierkarten ausgelegt und es kann schon losgehen.
Jetzt wird reihum gespielt. Der Startspieler nimmt sich 3 Steine und legt diese auf sein Tableau. Er darf noch eine Karte nehmen oder eine Aufgabe auf der Karte erfüllen.
Um Aufgaben zu erfüllen, müssen deine Steine genauso liegen, wie auf der Karte abgebildet. Hast du das geschafft, darfst du einen Würfel von der Karte an die gezeigte Stelle platzieren.
Hast du alle Würfel von der Karte platziert, legst du die Karte beiseite. Du bekommst am Ende die höchste Punktezahl für die Karte und hast wieder Platz für eine neue Karte.
Den mehr als 4 Karten darfst du nicht haben.
Und schon ist der nächste dran. Steine und Karten wieder auffüllen und weiter geht es.
Das wird so lang gemacht, bis die Steine leer sind oder ein Spieler nur noch 1 – 2 Felder freihat. Dann wird die Runde noch bis zum Startspieler gespielt.
Und im Anschluss werden Punkte gezählt. Es gewinnt, wer die meisten hat.
Supereinfaches Spiel, da es wenig Regeln hat – aber der Clou ist natürlich, wie du deine Steine legst. Schließlich möchtest du den idealen Lebensraum für viele Tiere schaffen.
Strategien & Tipps zu Harmonies
Ich liebe es, Spiele zu meistern. Also Strategien testen, bis diese zu soliden Punkten führt. Daher hier ein paar Tipps zum Start auf was du achten solltest, um direkt voll durchzustarten.
Die Qual der Wahl der Karten. Achte bei der Kartenwahl auf zwei Dinge: die Farbausrichtung und die Steine.
Die Farbe am rechten Rand zeigt dir, auf welchen Stein du einen Würfel zum Abschluss legen musst. Wenn du zu viele Karten der gleichen Farbe hast, wirst du Probleme gekommen.
Zum Beispiel ist der Rochen am Rand blau, da sein Stein auf Wasser gelegt wird. Nimmst du jetzt noch die Krokodil-Karte dazu, wirst du kaum genügend Wasser haben, um alle Steine darauf zu platzieren.
Kombiniere den Rochen lieber mit einer Karte, wo du auf Grau legst, denn das musst du ja eh schon legen.
Daher direkt zum nächsten Punkte. Schaue, welche Steine vermehrt in der Mitte liegen. Was bringt es dir, auf Felder zu gehen, wenn es die Farbe einfach nicht gibt?
Und glaub mir, das wird passieren. Wie oft habe ich versucht, Bäume zu bauen, aber keine Stämme (braune Steine) bekommen.
Bäume solltest du frühzeitig planen, da du je nach Karte mal einen oder zwei braune Stämme benötigst. Versuche also, grüne Steine am Anfang zu meiden, wenn du Bäume benötigst. Außer deiner Karte geht direkt darauf.
Achte darauf, was der Rest am Tisch treibt. Denn es könnte passieren, dass das Ende naht. Und dann wäre es ärgerlich, wenn du deinen geplanten Zug nicht mehr machen kannst. Das kann viele Punkte kosten.
Also sparsam bauen kannst du nur, wenn alle anderen das auch tun.
Der letzte und kniffligste Typ: Du kannst Steine auch auf Steine platzieren, wo bereits ein Würfel darauf liegt. Aber das geht nur bei Grau!
Du kannst also Karten so kombinieren, dass du erst die Bedingung für die eine Karte schaffst, zum Beispiel zwei graue Steine nebeneinander. Aber für die andere Karte benötigst du einen höheren Berg, dann kannst du diesen, nachdem der Würfel liegt, noch erhöhen.
Du merkst: jetzt wird es anspruchsvoll. Aber so bekommst du noch mehr Tiere unter. Klappt nicht immer, da du das Glück benötigst, passende Karten zu finden.
Und natürlich muss dann auch genug Grau ausliegen. Aber da ist dann die Königsdisziplin im Spiel. Und so kannst du alle anderen am Tisch beeindruckt hinter dir lassen. 😉
Unser Fazit zu Harmonies
Harmonies durfte ich auf einem Brettspielwochenende testen und ich habe mich sofort verliebt. So sehr, dass ich es kaufen wollte. Aber leider war es ausverkauft. Nun konnte ich endlich ein Exemplar ergattern.
An Harmonies gefällt uns besonders, dass du auf mehreren Ebenen planst. Was so simpel daher kommt, kann einen ziemlichen Knoten im Hirn stricken, wenn du versucht, viel unterzukriegen.
Vor allem die Möglichkeit weitere Steine obendrauf zusetzen, obwohl bereits ein Würfel platziert ist und du so noch eine Tierkarte schaffen kannst.
Dann gibt es noch zusätzliche Geisterkarten, die mehr Varianz in Spiel bringen, sodass du die auch alle testen willst.
Gibt es was zu meckern? Ja, wir wünschen uns noch mehr Tierkarten! Nach ein paar Runden hast du alle gesehen. Das ist kein Nachteil, aber ein bisschen Abwechslung geht da noch.
Wir mögen keine Erweiterungen von Spielen, aber hier fragen wir uns: Wann kommt endlich eine Erweiterung?
Das Material ist wunderbar. Die Steine sind aus Holz und werden in einem Sack aufbewahrt, die Würfel sind aus durchsichtigem Plastik und es gibt ein schönes Inlay im Karton.
Harmonies ist superschnell erklärt und genauso schnell gespielt. Eine Runde dauert meistens 15 bis 30 Minuten, sodass du gleich noch eine dranhängst.
Für wen ist das Spiel geeignet?
- Von Wenig- bis Vielspieler, die Legespiele wie Cascadia oder Azul mögen,
- Wenn’s flott gehen soll und du Neulinge zum Spielen bringen willst, ohne sie mit Regeln zu langweilen.
- Perfekt für zwischendurch oder nach Feierabend (auch solo möglich).
Falls du Legespiele absolut nicht magst, dann solltest du das probieren. Denn der Optimierungswahnsinn kann auch bei Strategen einen Reiz ausüben.
Gerade die zwei Ebenen zu beachten, bringt einen kleinen Clou mit rein, der zum Denken anregt. Aber nicht überfordert. Schließlich soll auch Oma Elfriede mitspielen.
Harmonies
2024 – Libellud1 – 4
Spieleranzahl
10+
Altersempfehlung
30 – 45 Min.
Spielzeit
1.94 / 5
Schwierigkeit
Spiel des Jahres 2024
empfohlen
- superschnell erklärt und gespielt
- für Wenig- bis Vielspieler geeignet
- sehr hochwertiges Material
- spannende Kopf-Knobelei mit Suchtfaktor