Compile im Test

Compile im Test: Hat der US-Geheimtipp auch bei uns eine Chance?

Du sitzt vor einem Kartenspiel und denkst: „Schon wieder die immer gleichen Karten ausspielen?“ Nach der zehnten Partie kennst du jede Kombination auswendig.

Compile hat in Amerika bereits den Origins Award 2024 gewonnen – eine der wichtigsten Auszeichnungen für Brettspiele. Der US-Geheimtipp ist bei uns angekommen. Ich habe das Spiel mit Niklas getestet und verrate dir, ob Compile auch bei uns eine Chance auf den Kennerspiel des Jahres hat?

Spoiler: Die holografischen Karten sind nur der Anfang.

Wie spielt sich Compile?

Compile: Main 1

Michael Yang
Spielautor:in

Greater Than Games, LLC
Verlag

2024
Erscheinungsjahr

2
Spieleranzahl

20 – 30 Min.
Spielzeit

14+
Altersempfehlung

2.30 / 5
Schwierigkeit

7.9 / 10
BGG Bewertung

Anleitung herunterladen
(externer Link)

Unser Bestpreis

UVP
19,99 €

Angebot (inkl. Versand)
23,94 € (+20%)

Stell dir vor: Du bist eine künstliche Intelligenz. Dein Gegner auch. Zwischen euch liegen sechs Protokolle mit Namen wie „Geist“, „Feuer“ oder „Metall“. Drei gehören dir, drei dem anderen. Wer zuerst seine drei kompiliert hat, gewinnt.

Klingt einfach? Ist es nicht.

Du legst Befehlskarten auf deine Protokolle. Jede hat einen Wert. Kommst du auf 10 Punkte und liegst vor deinem Gegner – Bingo! Du darfst kompilieren. Aber hier ist der Haken: Selbst wenn du die 10 erreichst, musst du eine Runde warten. Eine Runde, in der dein Gegner dir alles versauen kann.

Compile fühlt sich an wie Schach mit Karten. Du rechnest, du planst, du hoffst. Dann spielt dein Gegner eine Karte, die alles über den Haufen wirft. Du klaust ihm Karten, er blockiert deine Reihen. Es ist ein ständiges Hin und Her, ein Kopfduell.

Das Geniale: Jede Partie ist anders. Vor dem Spiel wählt ihr aus 12 Protokollen aus. Das ergibt 18.480 mögliche Kombinationen. Ja, wirklich. Du wirst nie zweimal die gleiche Partie spielen.

Und die holografischen Karten? Die sind nicht nur hübsch. Die machen Lust aufs Spielen. Gerade wenn du auf Computerthemen stehst, fühlt sich Compile einfach richtig an.

Du willst es ganz genau wissen, wie Compile gespielt wird? Dann schaue dir das Video an:

Unser Fazit zu Compile

Compile ist ein Zwei-Personen-Spiel. Punkt. Mehr geht nicht, weniger auch nicht. Und weißt du was? Das ist perfekt so. Manche Spiele brauchen keine Varianten für drei oder vier Leute. Compile ist für das Duell gemacht – und das spürst du in jeder Runde.

Die Einstiegshürde? Überraschend niedrig. Die Grundregeln hast du nach fünf Minuten drauf: Karten spielen, Werte addieren, bei 10 kompilieren. Fertig. Klar, die verschiedenen Karteneffekte musst du erst kennenlernen. Aber Compile startet sanft und steigert sich mit jeder Partie: einfach zu lernen, schwer zu meistern.

Nach der ersten Partie denkst du vielleicht: „Okay, nett.“ Nach der dritten merkst du: „Moment, da steckt mehr drin.“ Und nach der zehnten? Da fängst du an zu verstehen, wie tief Compile wirklich ist. Welche Protokoll-Kombis stark sind. Wann du verdeckt spielst. Wann du kompilierst und wann du noch wartest.

Was Compile richtig gut macht: Es ist schnell. Eine Partie dauert 20 bis 30 Minuten. Perfekt für zwischendurch oder für mehrere Runden am Stück. Es sieht fantastisch aus – die Holokarten machen einfach Laune. Und die Varianz durch die Protokollwahl ist genial. Du kannst Compile hundert Mal spielen und findest immer neue Kombis.

Das Kopfduell funktioniert einfach. Du sitzt deinem Gegner gegenüber, ihr plant, ihr taktiert, ihr ärgert euch gegenseitig. Genauso muss ein gutes Zwei-Personen-Spiel sein.

Was nicht so gut ist: Compile braucht Zeit, bis es klickt. Die ersten Partien fühlten sich für mich ein wenig beliebig an. „Ich lege halt Karten und hoffe auf 10 Punkte.“ Erst mit mehr Erfahrung siehst du die Taktik dahinter. Für absolute Brett-Einsteiger könnte das frustrierend sein.

Und: Compile ist nichts für Grübler. Wenn dein Mitspieler ewig überlegt, zieht sich das Spiel. Bei zwei schnellen Spielern läuft’s flott. Bei einem Langsam-Denker nervt’s.

Gesamteindruck: Hat Compile das Zeug zum Klassiker? Schwer zu sagen. Es ist clever, es ist schön, es macht Spaß. Aber es ist auch speziell. Compile spricht eine bestimmte Zielgruppe an: Leute, die Kartenspiele mögen und die gerne taktisch denken.

Für wen ist Compile geeignet? Wenn du auf Zwei-Personen-Spiele stehst, solltest du zugreifen. Wenn du Mindbug oder 7 Wonders Duel magst, wird dir Compile gefallen. Wenn du was für Computer und Sci-Fi übrig hast – umso besser.

Für klassische Familienspieler? Eher nicht. Compile ist zu trocken, zu kopflastig. Für Gelegenheitsspieler, die mal etwas Neues probieren wollen? Definitiv einen Blick wert.

Der Origins Award war verdient. Ob Compile auch bei uns durchstartet? Das hängt davon ab, ob genug Spieler die Tiefe hinter den glitzernden Karten entdecken. Ich hoffe es. Denn Compile hat definitiv eine Chance verdient und uns sehr gut gefallen. Aber okay, wir sind auch die besagten technikaffinen Menschen, von denen in der Anleitung die Rede ist. 🤓

Compile: Main 1

2024 – Greater Than Games, LLC
Cover

2
Spieleranzahl

14+
Altersempfehlung

20 – 30 Min.
Spielzeit

2.30 / 5
Schwierigkeit

Kurzinfo:
  • spannendes Kopfduell
  • 18480 mögliche Kombinationen
  • flott gespielt
  • hohes Ärgerpotential

Unser Bestpreis

UVP
19,99 €

Angebot (inkl. Versand)
23,94 € (+20%)

Wer schreibt hier?

Hey, ich bin Désirée und spiele Brettspiele, seit ich 6 Jahre alt bin – mit Pausen. Was mit Max Mümmelmann und Packesel angefangen hat, ist heute Gloomhaven, Brass oder Terraforming Mars.

Seit Ende 2020 spiele ich wieder sehr regelmäßig moderne Brettspiele. So um die 600+ Partien im Jahr und bereits mehr als 500+ Brettspiele.

Da ich gerne schreibe, ist dieser Blog entstanden. Ich freue mich über deine Unterstützung, indem du meine Beiträge teilst oder kommentierst. Und die Links benutzt (die großen pinken Buttons oben).

Wenn ich keine Brettspiele spiele, dann lese ich ein Regelheft oder ein Buch oder verbringe die Zeit mit meiner Familie in einem Freizeitpark.

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