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Die Kunst des Durchhaltens: Unter welchen Umständen wir eine Brettspielpartie abbrechen

In diesem Beitrag widmen wir uns dem schlimmsten, was passieren kann.

Eine Brettspielpartie ist sch***.

Ist uns sowas schon passiert? Ich würde ja am liebsten schreiben – niemals! Da jede Partie mit uns der Hammer ist.

Aber es hilft nichts. Uns hat es auch schon getroffen. Leider. Was tun wir dann?

Welche Gründe führen dazu, dass wir in Brettspielen aufgeben?

Am Anfang meiner Brettspielkarriere (komisches Wort) hätte ich gesagt – niemals.

Tja und dann hat es im Hirn gerattert und ja es passiert.

Nicht oft, aber kommt vor.

Kommen wir zu den 3 Fällen, wo genau das passiert ist.

Fall 1: Revive

Ein wirklich sehr tolles Spiel, worüber ich dringend eine Empfehlung schreiben sollte.

Aber kommen wir zum besagten Abend. Wir bauen auf und die Wahl Charaktere steht an. Und es passiert wieder.

Niklas nimmt genau diesen Charakter – mal wieder. 🙄

Ich sag’ jetzt nicht welcher, das ganze soll ja spoilerfrei bleiben. Ich verrate nur so viel, der Charakter ist einfach zu gut. Vor allem, wenn du die Rückseite spielst.

Ich bitte ihn noch einen anderen zu wählen. Aber nö.

„Also gut, dann nicht.“ denke ich mir und wir starten.

Es dauert keine 5 Runden und er hat mich so abgezogen – mal wieder – da war Schluss.

Meine Laune, diese Niederlage zu Ende zu spielen. Keine Chance.

Ach übrigens, habe ich dann in der nächsten Runde mit diesem Charakter gewonnen. Zufall?

Fall 2: Ringkrieg

Schönes Spiel ohne Frage. Was hat uns dazu bewogen, das Spiel nicht zu Ende zu bringen?

Zeit.

Wir haben 5 Stunden gespielt. Ende in Sicht? Haha, da kennst du uns zwei nicht.

Aufgeben? Dafür lief es gefühlt zu gut.

Was bleibt übrig? Ja, ich weiß, jetzt kommen die Klugscheißer mit Spieltisch und meinen: einfach das Spiel stehen lassen.

Tja, ist schwer mit Essen, wenn das Spiel noch steht.

Also haben wir es unentschieden eingepackt. Auch wenn ich der Meinung bin, dass ich einen ticken vorne lag. Irgendwann werden wir es herausfinden.

Fall 3: Eclipse

Wir waren beide voller Begeisterung für dieses Spiel. Weltall, Technologien, Schiffe ausbauen. Klingt zu schön, um wahr zu sein.

Dann noch die tolle Aktions-Mechanik. Wo jede Aktion teuer wird, je mehr du benutzt. Herrliche Eingrenzung. Und die Produktionsleisten.

Wir haben den Anfang richtig genossen: „Ach herrlich war für ein Spiel, das behalten wir sicher, oder?“

Tja, dann kam der erste Kampf.

Zu meiner Verteidigung: Ich bin wirklich ein schlechte Würflerin.

Ich wollte einen Sektor einnehmen, hatte genug Schiffe (dachte ich jedenfalls) und einen Vorteil.

Ich würfel.

Niklas würfelt (für die Gegner.)

Verloren.

Ich würfel.

Niklas würfelt (für die Gegner.)

Wieder verloren.

Ich würfel.

Niklas würfelt (für die Gegner.)

Wieder verloren.

Ich könnte das jetzt noch ein paar Zeilen so weiterführen. Das war der Punkt, an ich keine Lust mehr hatte.

Trotz Vorbereitung und gute Aussichten: Verloren.

Aber das schlimmste – dieser Würfelwahnsinn.

Ich bin einfach keine Würfel-Fanatikerin, die Spaß daran hat, ihr Glück mit würfeln auszuloten. Mach’ ich im Leben doch auch nicht?!

Da habe ich gefragt, ob wir es wieder einpacken sollen. Den jetzt wäre Niklas mit Würfeln dran gewesen.

Übrigens, haben wir bei allen Partien nur zu zweit gespielt. In der Gruppe beißen wir uns bis zum Schluss durch. Selbst, wenn die Luft längst raus ist.

Wie reagieren wir normalerweise auf solche Abbruchwünsche?

Wenn wir zu zweit spielen, ist das kein Problem.

Tatsächlich ist das in einer Gruppe noch nie passiert. Manchmal brechen einzelne Spieler ab, da sie nicht mehr können. Müdigkeit und so.

Aber nicht, weil das Spiel schlecht ist. Oder einer sehr weit vorne liegt.

Sollte es je passieren, würden wir Verständnis zeigen und es gut sein lassen. Oder ohne die Person weiterspielen.

Warum jemanden zum Spielen zwingen? Das wird dann sicherlich negativ in Erinnerung bleiben.

Und die Spielkarriere wäre sofort beendet.

Ist das eine gängige Praxis bei uns?

Nein.

Von 500 Partien, haben wir 3 abgebrochen. Für alle Mathematiker, das sind 0,6 %. Von gängig kann nicht gesprochen werden.

Aber von unmöglich auch nicht.

Vielleicht waren es auch ein, zwei mehr Partien. Aber die sind mir nicht mehr präsent vor Augen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn der Sieger so schnell fest steht, eine Partie null Spaß bringt oder einfach zu lange dauert.

Dann kann es bei uns vorkommen, dass wir es beenden.

Zur Gewohnheit soll das natürlich nicht werden. Aber sich unnötig quälen bringt nichts. Schließlich spielen wir, weil es Spaß bringen soll.

Und falls das Spiel doof ist, du Hunger hast oder was auch immer. Es gibt immer Möglichkeiten, ein Spiel schneller zu beenden. Zur Not, halt verlieren. 🤭

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Wer schreibt hier?

Hey, ich bin Désirée und spiele Brettspiele seit ich 6 Jahre alt bin. Was mit Max Mümmelmann und Packesel angefangen hat, ist heute Gloomhaven, Brass oder Terraforming Mars.

Da ich gerne schreibe, ist dieser Blog entstanden. Ich freue mich über deine Unterstützung, indem du meine Beiträge teilst oder kommentierst. Und die Links benutzt (die großen pinken Buttons oben).

2 Kommentare zu „Die Kunst des Durchhaltens: Unter welchen Umständen wir eine Brettspielpartie abbrechen“

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