Gefühlt jeder Blog hat über die weiße Burg geschrieben.
Nur ich nicht.
Und das, obwohl ich es 25-mal gespielt habe und einfach nicht genug davon bekomme. Jetzt wird es Zeit.
Zuerst getestet habe ich es auf der Spielemesse in Stuttgart. Und was soll ich sagen: Obwohl es nur 9 Züge sind, macht es richtig Laune!
Ein typischer Satz der während des Spiels fällt: „Du hast meinen ganzen Zug umgeworfen, musstest du unbedingt diese Karte nehmen.“
Danach das genervte Augenrollen, um zu schauen, welche Aktion noch möglich ist.
Vergiss die rote Kathedrale und lass uns sehen, was die Autoren diesmal geschaffen haben.
Wie spielt sich die weiße Burg und für wen ist das Spiel geeignet?
Wie spielt sich die weiße Burg?
Die Weiße Burg
Isra C.
Spielautor:in
Devir
Verlag
2023
Erscheinungsjahr
1 – 4
Spieleranzahl
80 Min.
Spielzeit
12+
Altersempfehlung
3.02 / 5
Schwierigkeit
8 / 10
BGG Bewertung
Anleitung herunterladen
(externer Link)
Unser Bestpreis
UVP
32,99 €
Angebot (inkl. Versand)
21,84 € (-34%)
Wir befinden uns in Japan im Jahr 1761 am Hofe des Fürsten Daimyo. Was wollen wir da?
Seine Gunst gewinnen. Und wie stellen wir das am besten an?
Richtig, indem wir unsere Familie am Hofe „platzieren.“
Ja, das ist wörtlich gemeint. Wir versuchen so viele unserer Gärtner, Krieger und Höflinge in einflussreiche Positionen zu bringen.
Um das zu schaffen, haben wir 3 Runden á 3 Züge Zeit. Du bist nur 9-mal dran.
Und wie stellen wir das nun an?
Indem du jede Runde einen Würfel wählst und ihn auf einem Feld platzierst. Die Würfel liegen aufsteigend auf der Brücke.
Vorne liegen die hohen und hinten die niedrigen. Wer hinten nimmt, darf seine Turmaktion durchführen. Diese gibt meist Ressourcen und kann mit weiteren Karten verlängert werden.
Wer vorne nimmt, bekommt dafür einen hohen Würfel.
Es geht nicht nur darum, welchen Würfen du nimmst, sondern von welchem Ende der Brücke. Dazu gibt es noch drei Farben.
Diese entscheiden, welche Aktion du überhaupt im Hof machen kannst. Jeder Spalte auf der Karte liegt eine Würfelfarbe voran.
Es gibt noch was zu bedenken: die Kosten. Legst du einen Würfel auf eine niedrige Zahl, erhältst du Geld – Yippie. Ist die Zahl höher, zahlst du drauf – Mmpf.
Du schaust, welche Aktion du machen willst, und suchst dir dann einen passenden Würfel aus.
Was für Aktionen gibt es denn? Auf der Rückseite der Anleitung findest du eine super Übersicht.
Im Regelfall versuchst du eine Aktion zu ergattern, um in die Gärten, die Burg oder auf den Trainingsplatz zu kommen.
Nehmen wir als Beispiel die Aktion „In die Burg.“ Um reinzukommen, musst du 2 Geld bezahlen. Jetzt stellst du deinen Höfling ans Eingangstor.
Jetzt entscheidest du, ob du eine Stufe oder zwei Stufen in der Burg aufsteigen willst. Ersteres kostet nur 2 Perlmutt, letzteres 5. Bedenke die zwei Schritte, darfst du nicht auf mehrere Höflinge aufteilen.
Du zahlst für einen Schritt. Wählst einen Raum, stellst deinen Höfling rein und nimmst die Karte, die dort liegt.
Die Karte auf deinem Tableau wandert nun umgedreht in deinen Turmbereich und du legst die neue Karte dort offen aus.
Für den Raum wird eine neue Karte gezogen, bis der Stapel leer ist.
Die meisten Aktionen geben Ressourcen, Siegpunkte oder du steigst auf der Reiherleiste auf. Die gibt ab einem bestimmten Bereich Siegpunkte, sonst gibt sie jede Runde an, wer anfangen darf.
Anzufangen, bedeutet, sich die besten Würfel nehmen zu dürfen. 😉
Du kannst den gewählten Würfel auch auf deinem Tableau platzieren. Dann bekommst du die angeben Ressourcen. Je mehr Figuren du platziert hast, desto mehr Ressourcen.
Im Anschluss machst du die Aktion auf deiner ausliegenden Karte. Also ja, die Kartenwahl bei der Burg-Aktion ist sehr wichtig.
Ein Manko hat das Ganze: Du benötigst dafür einen 6er-Würfel oder zahlst halt drauf.
Viele Verzahnungen. Das klingt unglaublich kompliziert und die erste Runde braucht etwas. Aber wenn du die Aktionen alle verstehst, dann geht der Spaß erst richtig los.
Jeder am Tisch versucht in 9 Zügen, alle seine Figuren aufs Brett zu bekommen. Da ist Spannung am Tisch vorprogrammiert.
Jetzt gebe ich dir noch Tipps zum Spiel, falls du das lieber selbst herausfinden willst, springe direkt zum Fazit.
Unsere Tipps für die weiße Burg
Du findest in der Schachtel für jeden Spieler einen Punktemarker, der 40 und 80 anzeigt.
Das weckt in mir sofort den Ehrgeiz, dieses Plättchen zu nutzen. Das hat doch einen Grund, warum es in der Schachtel liegt.
Mein Rekord liegt bei 79.
Nur noch ein Punkt mehr. Das werde ich noch schaffen. Ach, übrigens, hat mein Sohn das gleiche Ergebnis erreicht. Ich habe ihm gezeigt, wie sich das Spiel meistern lässt.
Und genau diese Tipps gebe ich dir mit.
Mein Sohn lässt mich immer anfangen zu spielen. Das ist keine Aufopferung oder Nettigkeit. Nein, er hat verstanden, dass die Kartenwahl am Anfang sehr wichtig ist.
Zu Beginn wählt jeder Spieler eine Ressource und Aktionskarte. Wer zuletzt dran ist, wählt zuerst.
Da gilt es gleich die Augen aufzuhalten und Karten mit vielen Ressourcen zu nehmen. Vor allem Reis. Je mehr Reis, desto besser.
Die Aktionskarte ist meisten nicht relevant, außer du bekommst eine Gartenaktion, die auf dem Brett nur rar vertreten ist.
Ja, was auf dem Brett ausliegt, solltest du im Blick haben. Ich zähle meistens die Burg-, Trainings- und Gartenaktion.
So sehe ich, ob mir da jemand potenziell die Möglichkeit verbaut, diese Karte beim Aufsteigen wegzunehmen.
Du hast gewählt und bist dran. Im Idealfall hast du jetzt genug Reis, um deinen ersten Gärtner zu setzen. Tu das.
Achte dabei auf zwei Dinge, was bekommst du an Ressourcen, aber vor allem an welcher Brücke liegen die unattraktivsten Würfel.
Nach jeder Runde werden die Gärtner abgehandelt, aber nur wenn noch Würfel übrig sind. Das sind geschenkte Aktionen oder Ressourcen.
Am Anfang so verdammt wichtig. Und die geben am Ende noch Siegpunkte, wenn auch nicht viel.
Du kannst übrigens nur 5 der 6 Gärtnerfelder belegen. Meist belege ich alle Felder links und versuche rechts die zwei stärksten auszuwählen.
Dann versucht du Krieger und Höflingen loszuwerden. Falls gute Aktionen im Trainingsbereich liegen, dann ist eine Verkettung sinnvoll.
Also du platzierst einen Krieger, der schaltet eine Burg-Aktion frei und gibt Ressourcen.
Das Ganze lässt sich noch steigern, wenn der Trainingsplatz eine Garten-Aktion gibt und die wiederum eine Burg-Aktion. So wirst du 3 Figuren in einem Zug los. Absolute Idealkonstellation.
Noch zwei Tipps: Habe immer genug Geld. Manchmal gibt es im Garten ein Feld mit Geld oder nimm den Würfel von hinten, wenn deine Turmaktion viel Geld bringt.
Nutze die Aktion auf deinem Tableau so oft wie möglich. Vor allem, wenn schon ein oder zwei Figuren in der Spalte fehlen.
Ab 2 Ressourcen lohnt es sich immer. Denn in der Burg bekommst du selten mehr. Nur wenige Aktionen geben 3 Ressourcen.
Ob du auf der Reiherleiste vorne bist, kann von Vorteil sein, muss es aber nicht. Liegt ein wenig am Würfelergebnis und ob du das mit Geld kompensieren kannst.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren.
Unser Fazit zu die weiße Burg
An die weiße Burg gefällt uns besonders gut: die Verkettungen. Du versuchst pro Zug so viele Figuren zu platzieren, wie irgendwie möglich.
Und genau das zu durchdenken macht viel Spaß.
Aber es kann passieren, dass einer deinen Plan durchkreuzt, in dem er die passende Karte nimmt. Oder einen Würfel, den du bräuchtest.
Alleine oder zu zweit spielt es sich am entspanntesten.
Das Spiel ist sehr schnell aufgebaut und bietet eine sehr hohe Varianz. Da für jeden Bereich alles zufällig gezogen wird: die Karten, die Würfelplättchen und die Trainingsplatz-Plättchen.
Kein Spielaufbau gleicht dem anderen.
Das Spiel bietet fürs Geld richtig viel Inhalt. Wobei wir beim Manko wären. Die Box ist voll. So voll, dass sie nie richtig abschließt.
Also beim Einräumen musst du ordentlich Tetris spielen, dann klappt es halbwegs gut. Selten, dass eine Packung mal zu klein ist.
Die weiße Burg dauert alleine oder zu zweit im Schnitt 30 Minuten. Zu viert bist du bei einer Stunde dabei. Also perfekt als Feierabend-Spiel oder wenn es schnell gehen soll.
Für wen ist die weiße Burg geeignet:
- wenn du ein anspruchsvolles Spiel suchst, was nicht so lange dauert
- wenn du Verkettungen magst wie bei „Ganz schön clever“
- wenn du ein genial gutes Preis-Leistung-Verhältnis suchst.
Falls du nicht gerne auf Verkettungen stehst und deine Züge überdenkst, um viele Aktion zu machen. Dann – und wirklich nur dann – ist das Spiel nichts für dich.
Bei allen andere gilt. Unbedingt kaufen. Dann hast du das Spiel bereits, bevor es zum Kennerspiel des Jahres gekürt wird. 😉
Die Weiße Burg
2023 – Devir1 – 4
Spieleranzahl
12+
Altersempfehlung
80 Min.
Spielzeit
3.02 / 5
Schwierigkeit
- schnelles Spiel für ein bis vier Personen
- sehr hohe Varianz durch modularen Aufbau
- viele Verkettungen möglich
- entspanntes Spielerlebnis mit leichten Ärgerpotential
Unser Bestpreis
UVP
32,99 €
Angebot (inkl. Versand)
21,84 € (-34%)