Frage des Monats von Spielenerds #BG2GETHER

Spielregeln: eiserne Verpflichtung oder luftiger Vorschlag?

Yeah, wir freuen uns bei unserem ersten #BG2GETHER dabei zu sein. Und durch unsere Diskussion gleich noch die Inspiration für die Frage des Monats zu sein. Vielen lieben Dank.

Aber kommen wir zur Monatsfrage: Spielregeln – Verpflichtung oder Vorschlag?

Regeln lesen macht mir schon mal keinen Spaß, weswegen den Part zu 99 % Niklas übernimmt.

Bevor wir also mit Spielen starten, erklärt er mir alles. Ich höre wie immer nur halbherzig zu und merke während des Spiels, er hat mir Sachen vorenthalten.

Ich meckere darüber und bekomme als Antwort immer: „Das habe ich dir eben gesagt.“ Zum Glück ist er sehr nachsichtig und erklärt es mir dann nochmal, bevor ich ihn besiege. Ok, nicht immer, aber meistens. 😉

Haben wir schonmal die Spielregeln geändert?

Ganz ehrlich. Ja.

Man möge uns verachten oder erstmal weiterlesen.

Nehmen wir Terraforming Mars: Wir beide lieben es. Was wir nicht lieben sind Jengaturmhohe Kartenstapel. Das häufige Problem bei zwei Spielern, die Karten rotieren sehr schlecht.

Du bekommst vielleicht gerade mal ein Viertel zu Gesicht. Das ist bei einem Strategiespiel wie Terraforming Mars sehr schlecht. Ohne Karten, keine Strategie.

Terraformins Mars bietet selbst in der Anleitung eine Draft-Version an. Jeder Spieler zieht 4 Karten und nimmt eine und gibt 3 Karten weiter.

Der anderer wählt eine aus und gibt 2 Karten zurück. Das passiert 4-mal so hat jeder 4 Karten gewählt.

Nun kannst du entscheiden, welche du davon kaufen willst. Soweit so gut. Das war schon eine Besserung zur Ursprungsversion. Wo jeder Spieler 4 Karten zieht und nicht getauscht wird.

Aber so wurde das Spiel zwar besser, aber mehr Karten haben wir dennoch nicht gesehen. Terraforming Mars ist so ein wunderbares Spiel, leider kommt es nur langsam in die Gänge.

Also haben wir uns entschieden, die Draft-Version um eine Kleinigkeit abzuändern.

Wir ziehen 4 Karten, jeder wählt eine aus, gibt 3 Karten weiter und zieht eine Karte nach. Puh, das war’s schon.

Gar nicht so spektakulär. Aber so bekommen wir viel mehr Karten zu sehen, haben mehr Auswahl und können den Mars schneller und besser besiedeln.

Das machen wir insgesamt 4-mal und dann wird von den 4 Karten gekauft, was jeder will. Fertig.

Obwohl die Änderung so klein ist, steigert sie den Spielspaß enorm. Denn nun kannst du endlich überlegen, mit welcher Strategie du gewinnen willst.

Und bevor du jetzt den Kopf schüttelst und die Arme verschränkst. Vor Missfallen oder hoffentlich vor Freude.

Wir sind uns absolut sicher, auch du hast schonmal die Regeln geändert.

Hast du schonmal die Spielregeln geändert?

Ganz sicher.

Hä, denkst du dir jetzt.

Selbst als Wenigspieler sind wir uns sicher, dich ertappt zu haben. Wir sagen nur: Monopoly.

Du hast es gespielt, deine Familie hat es gespielt, deine Freunde haben es gespielt und wir haben es gespielt. Nicht umsonst, gibt es davon etliche Versionen.

Ich bin mir sicher, du hast es gespielt wie alle. Wenn Geld bezahlt wird, kommt es in die Mitte. Und wer dann auf „Frei Parken“ landet, bekommt alles. Richtig?

Genau, das ist inkorrekt und steht so nicht in den offiziellen Regeln.

Aber das macht so mehr Spaß.

Richtig.

Deswegen hat sich diese Änderung so durchgesetzt, dass alle es so spielen. Und jetzt denkt jeder, das wäre richtig. Klar, du lässt dir das Spiel erklären und vertraust darauf, dass es dir korrekt erzählt wird.

Uns wundert, dass die Spielregeln von Monopoly dahingehend nie geändert wurden.

Wir setzten noch einen obendrauf.

Wer auf „Los“ landet, bekommt doppelte Beute? Das ist ebenfalls Quatsch und steht so nicht in den Spielregeln.

Wer über „Los“ geht oder darauf landet, bekommt lediglich das übliche Geld.

Kommen wir zum dritten Regelverstoß.

Wer im Knast sitzt, bekommt keine Miete? Spielen wir das nicht alle so?

Aber ist das nicht totaler Quatsch? Auch gefangen habe ich ein Konto, wo Geld eingezahlt werden kann.

Aus den ganzen Regelbrüchen von Monopoly lässt sich eine X-Faktor-Folge drehen.

„Ist diese Regel wahr oder haben alle Sie in die Irre geführt?“

Hast du schonmal die Regeln (außer Monopoly) geändert?

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Unser Fazit

Klar wir (also Niklas) lesen die Regeln und halten uns daran. Vor allem, wenn mehrere mitspielen ist es oft nicht nötig was daran zu feilen. Da die meisten Spiele zu viert wunderbar funktionieren.

Wenn wir aber merken, so eine kleine Änderung, kann dem Spiel viel mehr Schwung verleihen, dann sind wir nicht abgeneigt die zu probieren. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir versuchen jedes Spiel zu optimieren.

Dann könnten wir auch selber Spiele erfinden. Mal sehen, vielleicht reizt uns das irgendwann mal. Ich hätte da so Ideen….

Aber bleiben wir bei den Spielregeln. Regeln befolgen: absolut. Sonst würde ja jeder anders spielen.

Sie sorgen für Herausforderungen und Klarheit. Jeder weiß, was er darf und was nicht.

Kleine Spielanpassung? Ebenfalls ja. Solange es nicht überhandnimmt und das Spiel dadurch aufwertet.

Ich überlege schon bei Everdell im Solomodus eventuell….

Und hast du schon die Spielregeln angepasst? Wenn ja, bei welchem Spiel und wie? Schreib uns in den Kommentaren.

Weitere Antworten zum Thema bekommst du von:

Wer schreibt hier?

Hey, ich bin Désirée und spiele Brettspiele seit ich 6 Jahre alt bin. Was mit Max Mümmelmann und Packesel angefangen hat, ist heute Gloomhaven, Brass oder Terraforming Mars.

Da ich gerne schreibe, ist dieser Blog entstanden. Ich freue mich über deine Unterstützung, indem du meine Beiträge teilst oder kommentierst. Und die Links benutzt (die großen pinken Buttons oben).

2 Kommentare zu „Spielregeln: eiserne Verpflichtung oder luftiger Vorschlag?“

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